Keine Macht dem inneren Kritiker (Staffel 1 / Folge 7)
- Luna Silber
- 10. Juli
- 5 Min. Lesezeit
In der heutigen Folge von Lian und das Land der Lichter taucht ein unangenehmer Geselle auf: Shadow. Wir alle kennen ihn, den inneren Kritiker. Die gemeine innere Stimme, die einem Dinge vermiest, bevor man überhaupt mit ihnen angefangen hat. Kinder wissen noch nicht, dass sie auf diese innere Stimme nicht immer hören müssen. Doch Lian schafft es in dieser Folge, dass Shadow kleiner wird und er dadurch ein wenig größer...
Wenn du noch nicht weißt, wer Lian ist: Ich erzähle es dir. Lian ist ein 8-jähriger, gefühlsstarker Junge. Seine Eltern sind getrennt und er lebt im Wechselmodell. Das macht Lian manchmal zu schaffen. Gott sei Dank hat er eine Gabe: Er sieht Funkenwesen. Das sind seine inneren Anteile, die sich im Außen manifestieren, wenn Lian große Gefühle hat. Nur er kann sie sehen. Glaube ich. Für Erwachsene jedenfalls sind die unsichtbar.
Aber schaut selbst, was Lian heute erlebt:
Hallo du. Ja, du. Schön, dass du wieder da bist – im Land der Lichter. Heute erzähle ich dir von einem Tag, der sich für Lian komisch anfühlte. Nicht schlimm – aber auch nicht schön.
Lian ist bei Mama. Und er weiss: Morgen geht es wieder zu Papa. Und Lian liebt Papa. Sehr sogar. Aber irgendwie ist sein Herz … durcheinander.
✨ Szene 1 – Alltag bei Mama – der Streit
Es ist später Nachmittag. Mama telefoniert in der Küche. Lian sitzt am Tisch. Er malt eine leuchtende Sonne.
Mama (gereizt, aber beherrscht, am Telefon):
"…Nein, es geht nicht darum, ob du ihn sehen darfst.
Du bist genauso oft mit ihm wie ich – das weißt du.
Aber du kannst ihn nicht einfach wieder ins Karate stecken.
Ohne ihn zu fragen.
Du hörst ihm gar nicht richtig zu.
Du willst doch nur deine eigenen Träume durch ihn leben.
Es geht hier um Lian. Nicht um dich."
Lian malt einen schwarzen Strich in die Sonne.
Lian (Innere Stimme, nachdenklich, traurig): "Manchmal denk ich, ich bin gar kein Mensch für sie. Eher wie ein Gummiband .Das sie in die eine Richtung zieht… und Papa in die andere. Immer soll ich mitgehen. Mich biegen. Mich entscheiden. Aber ich will mich gar nicht entscheiden. Ich will einfach nur… sein."
🐰 Szene 2 – Rückzug – innerer Monolog
Lian nimmt seinen Stoffhasen und geht langsam in sein Zimmer.Die Tasche für morgen steht schon gepackt im Flur.
Lian (Innere Stimme, leise, suchend): Früher mochte ich Karate. Ich weiß das noch.Ich hab sogar manchmal zuhause geübt. Aber jetzt... jetzt ist es mir zu viel. Zu laut. Zu streng. Ich will nicht kämpfen. Ich will einfach malen. Oder mit meinen Autos spielen. Ich weiß, Papa lacht so, wenn ich kämpfe. Und Mama nickt immer, wenn ich sage, dass ich’s nicht will .Aber was will ich?Ich glaub... ich will, dass das aufhört. Dieses Ziehen. Ich will einfach sein dürfen.
⭐️ Szene 3 – Begegnung mit Grace
Lian liegt unter seiner Decke. Dann… ein Licht. Ein sanft leuchtendes Licht schwebt über ihn und senkt sich langsam auf seine Stirn.
Lian (flüsternd, staunend): "Du bist… du bist echt da. Ich dachte, ich fühl das nur. Aber du bist hier."
Grace (ruhig, warm, wie ein inneres Leuchten): "Ich bin da, wenn du mich brauchst.
Wenn du dich verloren fühlst – aber keiner sieht es.
Wenn du dazwischen hängst – und dein Herz leuchtet trotzdem."
Grace hebt ihre Hand. Ein kleiner Funken erscheint – darin sieht Lian: Mama am Fenster. Papa in Gedanken. Und sich selbst – klein, zwischen zwei Türen.
Lian (ergriffen, ehrlich): "Das bin ich… So fühl ich mich. Ich will nicht streiten. Ich will nicht wählen. Ich will einfach… dass sie mich fragen.
Grace (klar, liebevol): "Du hast ein Recht auf deine eigene Mitte. Du musst dich nicht teilen. Du darfst verändern, was du willst. Du darfst sagen: ,Ich mochte es mal. Jetzt nicht mehr'.“
Grace legt ihre Hand über Lians Herz. Ein leises Funkenleuchten breitet sich aus.
Lian (leise, fester werdend): "Ich glaub… ich weiß, was ich sagen will."
Grace (sanft lächelnd): "Dann sag es. Nicht für Mama. Nicht für Papa. Für dich."
🛋 Szene 4 – Lian spricht mit Mama
Mama sitzt auf dem Sofa. Lian kommt langsam aus seinem Zimmer.
Lian (zögerlich, dann mutiger): "Mama?"
Mama (weich, überrascht): "Ja, mein Schatz?"
Lian (nachdenklich, gefasst): "Ich… Ich weiß, du willst es nur gut machen. Und Papa auch. Aber ich… ich will nicht immer irgendwas müssen."
Mama (verwirrt, offen): "Was meinst du?"
Lian (ruhig, klar): "Karate. Ich hab das mal gemocht. Aber jetzt… ist es mir zu schnell. Zu streng. Ich will… Ich will einfach malen. Oder mit meinen Autos spielen. Nicht kämpfen. Nicht entscheiden. Nur sein.
Manchmal hab ich das Gefühl, ihr redet über mich, als wär ich nicht da. Aber ich bin da. Ich will, dass ihr mich fragt. Nicht zieht."
Mama (gerührt): "Danke. Dass du mir das sagst. Das war mutig. Du weisst, dass wir dich beide lieb haben. Auch, wenn wir uns streiten. Du bist nicht schuld. Niemand ist schuld. Manchmal sind Situationen einfach schwierig [seufzt], aber mir ist es wichtig, dass du weisst, dass du uns beide lieb haben darfst und dabei bleiben darfst, wie du bist. Wir lieben dich immer. Egal, was du tust."
Sie macht Platz auf dem Sofa. Lian setzt sich. Ganz nah. Keiner sagt mehr was. Aber alles ist da .Nicht perfekt. Aber ehrlich. Und das reicht.
🌌 Outro & Impuls für Kinder – „Der Stern in deinem Herzen“
Manchmal fühlen wir uns zerrissen. Weil wir zwei Menschen lieben.
Und dann vergessen wir fast, dass wir selbst auch zählen.
Kennst du das?
Dann schließ jetzt kurz deine Augen. Leg deine Hände auf dein Herz. Spürst du, wie es schlägt?
Stell dir vor, in deinem Herzen leuchtet ein kleiner Stern. Nur für dich. Ganz warm. Ganz ruhig.
Dort streitet niemand. Dort zieht dich keiner hin und her. Dort bist du einfach du.
Vielleicht sitzt dort ein Einhorn. Oder dein Stoffhase. Vielleicht siehst du Grace – wie sie lächelt. Oder du siehst nur dich. Und das ist genug.
Sag dir leise in Gedanken:👉 „Ich darf beide liebhaben. Ich bin nicht schuld. Ich gehöre zu mir.“
Wenn du magst, kannst du diesen Stern in dir immer wieder besuchen – beim Einschlafen, in der Schule oder, wenn es zu viel wird.
Er ist immer da. Und er kennt dich. Ganz genau.
🌙 Abspann
Luna (leise, abschließend)Vielleicht fühlst du dich manchmal hin- und hergerissen –und das ist okay .Du bist nicht allein damit.
Wenn du magst, hör dir die Übung noch einmal an. Oder male deinen inneren Stern auf ein Blatt Papier. So wie du es siehst.
Lian hat heute etwas Wichtiges gespürt – und gesagt.
Und das verändert etwas.
Wenn du dich zerrissen fühlst, darfst du darüber reden. Und dir selbst etwas Gutes tun.
Auch wenn du niemanden siehst – du bist nicht allein!
Und auch heute war ein Funke an Lians Seite: Grace. Grace hat Lian geholfen, als er sich zerrissen gefühlt hat. Sie ist der Funke für Verbundenheit. Sie leuchtet, wenn du dich verloren oder hin- und hergerissen fühlst. Ein Funken nur für dich.
Wir hören uns beim nächsten Abenteuer wieder. Im Land der Lichter. 🌟
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Vielen Dank im Voraus und bis bald.
Geschichten, die leuchten und Kinder stark machen.
Von Luna Silber. Für dein Herz.



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